Karate

Heutzutage ist Karate allgemein als eine ostasiatische Kampfkunst bekannt. Kara bedeutet leer und te Hand. Dabei ist mit leer nur im entferntesten Sinn ohne Waffen gemeint, denn auch im Karate gibt es Waffenformen, das sogenannte Okinawa Kobudo. Im eigentlichen Sinn bedeutet leer, absichtslos. Meine Hand oder eine andere Art von Waffe, die ich in meiner Hand halte, ist solange absichtslos, bis ich sie durch meinen Willen führe. Also ist neben dem Erlernen der technischen Fähigkeiten auch und vor allem eine entsprechende Geisteshaltung wichtig.

Beides versuchen wir in unserem Training zu vermitteln, wobei am Anfang die Schulung der Feinmotorik und das Erlernen von Grundtechniken im Vordergrund steht. Nach einer gewissen Zeit regelmäßigen und intensiven Übens, ergeben sich dann tiefere Einblicke in die Natur des Karate und damit auch in die Natur meiner Selbst, das widerum die Auseinandersetzung mit philosophischen und ethischen Fragen mit sich bringt.

Das Herz des Karate ist die Kata, die Form. Dies sind fest vorgeschriebene Abläufe von Abwehr- und Angriffstechniken mit häufigen Richtungswechseln gegen ein oder mehrere imaginäre Gegner, die zunächst ohne Partner geübt werden. Zum besseren Verständnis  werden dann einzelne Sequenzen herausgenommen und in ihrer Anwendung auch mit Partner geübt. So lernen wir Stück für Stück den Ablauf in seiner Gesamtheit aber auch in seinen technischen Anwendungen, die weit mehr über das hinausgehen, als was sich zunächst erahnen lässt. Die Bewegungsabläufe werden von Kata zu Kata vielfältiger und komplexer, so dass Geist Körper und Seele stets und ständig gefordert werden, sich aber auch dementsprechend weiter entwickeln können.

Dabei liegt uns sportlicher Ehrgeiz fern. Wir sind darauf bedacht, jedem einzelnen unserer Mitglieder eine individuelle Entwicklungsmöglichkeit zu bieten.